Fatima 1916-1917
Fatima liegt in der Mitte von Portugal, ca. 50 km vom Atlantischen Ozean entfernt, im Bezirk von Vila Nova de Ourém. In Aljustrel, einen kleinen abgelegenen Ort von Fatima wurden die drei kleinen Hirten geboren. Im Jahr 1916 besuchte ein Engel die drei
kleinen Hirten von Aljustrel. Als Bote von der heiligen Jungfrau und Vorbote von großen Ereignissen bereitete er die kleinen Seher vor, damit sie später die Botschaften der Jungfrau Maria, die ganz im Evangelium verankert sind, besser verstehen, lesen und verbreiten.
Bis zum Beginn des Jahres 1917 war es ein kleiner unscheinbarer Ort gewesen inmitten der Bergregion an der atlantischen Küste, dessen Bewohner sich mühselig von Schafzucht und karger Landarbeit ernährten. Die Umstände jener Zeit forderten auch schon die Mithilfe der Kinder bei der täglichen Landarbeit.
Dies war auch der Fall bei den drei Hirtenkindern aus jener Siedlung, welche die göttliche Vorsehung dazu erwählte, Überbringer der Botschaft der Hoffnung an eine hoffnungslose Welt zu sein.
Es waren:
Lucia dos Santos und die mit ihr verwandten Geschwister Francisco und Jacinta Marto.
Dort wurde Lucia am 22. März 1907 als letztes der sieben Kinder der Familie dos Santos geboren. Man könnte sie charakterisieren als: lebhaft, mit einem fröhlichen Gemüt und einem geraden Charakter.
Am 11. Juni 1908 wurde ihr Cousin Francisco geboren. Er hingegen war friedliebend, besaß die Gabe der Beschaulichkeit und Willenskraft.
Jacinta, geboren am 11. März 1910, war ein aufrichtiges Wesen, sensibel und warmherzig.
Alle drei beseelte eine herzliche Freundschaft. Sie liebten das Spiel, die Natur – erfüllten aber auch gern ihre Pflicht und beteten.
Mit einem Wort: es waren Kinder guten Herzens und frommen Wesens.
Erste Erscheinung in Fatima des Engels des Friedens
Im Frühling 1916, als die Kinder wie immer ihre Schafe hüteten und miteinander spielten,
geschah etwas Seltsames: Ein starker Wind schüttelte die Bäume. Als die Kinder aufschauten, sahen sie einen Jüngling, weißer als Schnee. Die Sonne machte ihn durchsichtig als wäre er aus Kristall. Er war von großer Schönheit. Als er den Kindern erschien, sagte er:
"Habt keine Angst! Ich bin der Engel des Friedens! Betet mit mir!"
Dann kniete er nieder, beugte seine Stirn bis zur Erde und ließ sie dreimal das Gebet wiederholen:
„Mein Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich und ich liebe Dich. Ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die nicht an Dich glauben, Dich nicht anbeten, nicht auf Dich hoffen und Dich nicht lieben."
Danach erhob er sich und sagte: "So sollt ihr beten. Die Herzen Jesu und Mariens hören auf eure Bitten."
Worte, die sich den Herzen der Kleinen unvergesslich eingruben.
Zweite Erscheinung des Engels in Fatima
Im Sommer 1916 kam der Engel zur Zeit der Mittagsruhe, als die Kinder daheim beim Brunnen von Lucia spielten. Plötzlich war er vor ihnen und fragte:
"Was macht ihr? Betet!
Betet viel! Die heiligsten Herzen Jesu und Mariens wollen euch Barmherzigkeit erweisen. Bringt dem Allerhöchsten ständig Gebete und Opfer dar. Bringt alles, was ihr könnt als Opfer dar, als Akt der Wiedergutmachung für die Sünden, durch die Er verletzt wird und als Bitte für die Bekehrung der Sünder. Gewinnt so für
euer Vaterland den Frieden. Ich bin sein Schutzengel, der Engel Portugals. Vor allem nehmt an und tragt mit Ergebung die Leiden, die der Herr euch schicken wird."
Dritte Erscheinung des Engels in Fatima
Ende September oder Anfang Oktober im Jahr 1916
kam der Engel wieder. Über ihnen erschien ein unbekanntes Licht, und als sie sich aufrichteten, sahen sie ihn. Er hatte in der linken Hand einen Kelch, über dem eine Hostie schwebte, von der einige Blutstropfen in den Kelch fielen. Er ließ den Kelch frei in der Luft schweben, kniete nieder und forderte die Kinder auf, dreimal zu beten:
"Heiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, in tiefster Ehrfurcht bete ich Dich an und opfere Dir auf den kostbaren Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Jesu Christi, gegenwärtig in allen Tabernakeln der Erde, zur Wiedergutmachung für alle Schmähungen, Sakrilegien und Gleichgültigkeiten, durch die Er selbst beleidigt wird. Durch die unendlichen Verdienste Seines Heiligsten Herzens und des Unbefleckten Herzens Mariens bitte ich Dich um die Bekehrung der armen Sünder."
Danach erhob er sich, ergriff den Kelch und die Hostie, reichte die Hostie Lucia, teilte den Kelch zwischen Jacinta und Francisco und sprach:
"Empfangt den Leib und trinkt das Blut Jesu Christi, der durch die undankbaren Menschen so furchtbar beleidigt wird. Sühnt ihre Sünden und tröstet euren Gott."
Hierauf kniete er wieder nieder, betete mit den Kindern neuerlich dreimal das Sühnegebet an die Allerheiligste Dreifaltigkeit und verschwand.
Q: fatima.ch